Fütterung von Boas

Auch an uns ist nicht vorbei gegangen dass es im WWW die gruseligsten Fütterungsempfehlungen bezüglich Boa ssp gibt. Von 2m großen Tieren die mit Mäusen ernährt werden sollen, bis zum Powerfeeding (maximalfütterung) hört und sieht man heutzutage alles. Für die Gesundheit der Tiere ist es aber enorm wichtig dass ein -gesundes- Mittelmaß gefunden und propagiert wird. Da wir selbst keine Fans sind von der massiven Überfütterung, wollen wir euch an dieser Stelle die Variante des „Slow Grow“ vorstellen. Slow Grow bedeutet übersetzt langsam wachsen. Man lässt den Tieren im laufe der Jahre genügend Zeit zum wachsen und ausbilden der Organe.

Boa Imperator wachsen, wie die meisten anderen Schlangen ihr ganzes Leben lang. In den ersten Monaten schneller als in den letzten Jahren, zwischendrin haben sie aber auch Wachstumsschübe – diese passieren ungefähr im zweiten Lebensjahr. Da kann man schön beobachten wie die Tiere nochmal einen ganzen Satz in die Länge gehen, bevor sie dann kontinuierlich in die Länge und breite mit wachsen.

Wie bereits erwähnt wachsen die Tiere in den ersten Jahren am meisten, dementsprechend wird auch so gefüttert dass sie genug Kraft haben diese Zeit ohne Mangelerscheinungen zu überstehen. Man merkt aber dass zuviel gefüttert wurde, wenn Tiere unter 2 Jahren „rund“ aussehen. Dann wurde offensichtlich so viel gefüttert dass Fett angesetzt wurde. Auch wenn die Tiere in Jungen Jahren schon sehr groß sind, kann man erahnen dass überfüttert wurde. Bei Adulten Tieren ist meist der Körperbau und das Kopf/Körper Verhältnis Aussagekräftig – denn wenn der Kopf sehr klein wirkt, hatte er vermutlich nicht genug Zeit mit dem Wachstum des Körpers mitzuhalten.

Das alles sind natürlich nur wage Beschreibungen, die gerade für Einsteiger nur schwer nachzuvollziehen sind. Daher ist es sehr wichtig die Fütterung von Anfang an überschaubar zu halten. Lieber zu wenig als zu viel! Die Tiere sind von Natur aus dazu gemacht eine lange Zeit ohne Futter auszukommen, daher ist in unserer Heimtierhaltung eine Überfütterung wahrscheinlicher als eine Unterfütterung.

Jungtier was noch nicht gefressen hat

Jungtier was noch nicht gefressen hat

Jungtier 1 Tag nach der Fütterung

Jungtier 1 Tag nach der Fütterung

Querschnitt

von links nach rechts: Optimal, zu fett, zu dünn

von links nach rechts: Optimal, zu fett, zu dünn

ABER wie füttere ich richtig?

-WAS wird gefüttert-
Bei jungen Tieren sollte die Futtertiergröße so gewählt werden, dass man nach der Fütterung sehen kann dass das Tier gefressen hat. Es wird also eine kleine Beule zu sehen sein. Die Betonung liegt auf klein, weil das Tier auf keinen Fall aussehen soll als hätte es gerade einen Elefanten verschluckt. Das wäre dann zu viel und kann unter Umständen Folgen mit sich bringen (Auswürgen des Futters, oder anschließend sogar Analprolaps…) Sollte die Boa das Futtertier quer fressen wollen, oder ist nach der Fütterung immernoch sehr schlank, sollte das nächste mal größer gefüttert werden. Bei adulten Tieren, die keinen Wachstumsschub mehr kompensieren müssen, muss nicht einmal eine Beule nach dem Fressen zu sehen sein. Sonst setzen sie zu schnell Fett an. Adulte Tiere sind insgesamt auch viel weniger aktiv als die kleinen, weshalb sie viel weniger gefüttert werden müssen.

Jetzt, wo wir wissen WAS gefüttert wird, klären wir das

-Wie oft ?-
Das kommt immer darauf an was gefüttert wird. Wir wissen ja nun dass man eine kleine Beule im Bauch der Tiere sehen sollte (bei Tieren im Wachstum). Daher gibt es hier eine Tabelle an der man sich orientieren kann.

  • Babymäuse und Babyratten (bis Springer) können alle 7 Tage gefüttert werden.
  • Adulte Mäuse und Mausgroße Ratten werden alle 14 Tage gefüttert.
  • Kleine bis große Ratten werden auch alle 14 Tage gefüttert.
  • Große bis sehr große Ratten werden alle 3 Wochen gefüttert.

Kaninchen und Meerschweinchen sind absolut nicht nötig- sollte man diese aber nun da haben und will sie unbedingt verfüttern, dann sollte man anschließend mindestens 1 Monat mit der nächsten Fütterung warten.

Bitte bedenkt, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Sollte man aus medizinischen Gründen ein Tier aufpäppeln sollte man vielleicht kleiner aber öfter Füttern. Ebenso zur Zuchtvorbereitung ein bisschen öfter Füttern, dafür mit kleineren Futtertieren.

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